Montag, 12. bis Freitag, 16. Mai 2014: FriedensKlänge in Paderborn - zeitgleich zur "Woche der Militärmusik"
Flyer mit den einzelnen Veranstaltungen - Neue Westfälische vom 01.05.2014: Aktionsgruppe stellt Programm der Gegenveranstaltung zur Woche der Militärmusik vor |
Leserbriefe in der Neuen Westfälischen:
Kein
böser Traum?, 02.04.14 |
Militärmusik im Dom
empörend, 23.04.14
Veranstaltung "Militärische Klänge": Vortrag von Arno Klönne zu Soldatenliedern und von Michael Schulze von Glaßer zur Rolle der Militärmusik bei der Werbung für die Bundeswehr - beide Vorträge als Audio-MP3-Datei.
Presseberichte über die Veranstaltungen:
Militärwerbung durch Unterhaltungsmusik - eigener Bericht
(gelöscht) | Neue Westfälische, 15.05.2014:
Gegner kritisieren Werbecharakter
| Neue Westfälische,
16.05.2014: Bach drinnen, Protest draußen
und
Musikensemble "Lebenslaute" spielt für den
Frieden
| Westfalen-Blatt, 16.05.2014:
»Lebenslaute« gegen Musizieren in Uniform
Erklärung des Aktionsbündnisses:
"Jubel
über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg"
Kurt Tucholsky, 1927
Rabimmel, rabammel, ra……
FriedensKlänge!
Wozu Militärmusik?
Vor 100 Jahren: Beginn des 1. Weltkrieges. Vor 75 Jahren: Beginn des 2.
Weltkrieges. Jeder Krieg hatte mit flatternden Fahnen, schnittigen Uniformen und
schmissiger Marschmusik begonnen. Und jetzt die „Woche der Militärmusik“. Soll
in Paderborn mit Militärmusik auf weitere Kriege eingestimmt werden?
Einiges klingt ja auch nicht schlecht, was die Damen und Herren in Uniform dort
spielen. Aber wir wollen uns nicht täuschen lassen;
die Musik hat eine Funktion,
der wir uns entgegen stellen wollen.
Militärmusik schafft Ordnung für militärische Abläufe durch Märsche und
Truppenzeremonielle wie Gelöbnisse oder beim „Großen Zapfenstreich“. Die
öffentliche Darbietung von Militärmusik soll ein Bindeglied zwischen den
kämpfenden Truppen und der Bevölkerung sein. Sie soll militärischem Handeln eine
breite gesellschaftliche Basis schaffen.
In Afghanistan führt Deutschland Krieg und wird seine national-ökonomischen
Interessen zukünftig immer häufiger auch militärisch absichern, demnächst
verstärkt in Afrika. In der aktuellen politischen Diskussion wird militärische
Gewalt als selbstverständlicher Teil der Außenpolitik angesehen. So sagt
Bundespräsident Gauck auf der Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2014
unverblümt, dass Kriege den deutschen Interessen nützen. Weil Deutschland vom
„globalen System“ profitiere, müsse es sich von seiner Selbstbezogenheit lösen
und „ordnungspolitische Interessen“ durchsetzen. „Manchmal kann auch der Einsatz
von Soldaten erforderlich sein!“, so sein Fazit.
Im Mai findet in Paderborn eine Woche der
Militärmusik statt. Aus diesem Grund wird eine Aktionsgruppe mit eigenen
Veranstaltungen der Friedenskultur eine Bühne in Paderborn geben. Den Auftakt
der `FriedensKlänge´ bildet am Montag, 12. Mai der wissenschaftliche Vortrag
„Die Macht der Musik“ an der Universität Paderborn, am Abend findet ein
Friedenslieder-Workshop statt. Musikgruppen und Solisten, Chöre und Literaten
treten vom Dienstag, 13. bis Freitag, 16. Mai tagsüber auf einer „Offenen Bühne“
in der Zeit von 16 bis 18 Uhr in der Westernstraße vor dem Franziskanerkloster
auf. Und abends gibt es in der Cafeteria der Kulturwerkstatt den Vortrag mit
Musik „Militärische Klänge“ sowie eine Revue mit Friedensliedern und
literarischen Texten. Ein Punk-Konzert als „Galle-Abend“ im Kleinkunstsaal der
Kulturwerkstatt schließt den Bogen.
Unterschiedliche Paderborner Gruppen haben sich zu den `FriedensKlängen´
zusammengefunden: pax christi, Projektbereich Eine Welt der Uni-Paderborn, BDP
Infoladen, Initiative gegen den Krieg, Linkes Forum, Bündnis gegen Rechts,
Grüner Salon und attac. Die Aktionsgruppe fordert gemeinsam mit Paderborner
Kulturschaffenden sich selbst und die gesamte Zivilgesellschaft dazu auf, an
kreativen, gewaltlosen Konfliktlösungen zu arbeiten und die nötigen Mittel und
Wege dafür zur Verfügung zu stellen.
Nicht nur Militärmusik im Paderborner Dom: am 30. April 2014 ist die Bundeswehr bei einem "Musikalischen Gottesdienst" in der Dresdner Frauenkirche aufgetreten - dazu das Flugblatt "Für eine Frauenkirche ohne Militärmusik" und die Protesterklärung "Kein Militär in Kirchen mehr! | Initiative Musiker gegen Militärmusik